Das Gebiet Niederschöna - Tharandter Wald befindet sich am nordöstlichen Rand des Erzgebirgsblockes und liegt zwischen 50°56´ und 51°00´ nördlicher Breite sowie  13°20´ und 13°35´ östlicher Länge.  Als Westgrenze kann die Freiberger Mulde angesehen werden. Es wird im Osten durch die Wilde Weißeritz und nördlich durch das Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge (südlich B 173) begrenzt.

Die westlich der Elbtalkreide gelegenen, tektonisch oder unter "Basalten" erhaltenen isolierten Erosionsrelikte des Tharandter Waldes und jene bis in die Gegend um Dippoldiswalde im Bereich der Karsdorfer Störung, sind Ablagerungen einer Entwicklung des südlichen Troges (K.-A. TRÖGER, 1969) des Sächsischen Kreidebeckens. Letzteres stellt einen NW-SE gerichteten asymmetrischen Halbgraben dar, welcher sich zwischen Erzgebirge und dem sich synsedimentär hebenden Lausitzer Block bildete (T. VOIGT, 1998).

Die Kreide des Elbtalgrabens stellt ein geschlossenes Gebiet mit einem noch erhaltenen stratigrafischen Zeitraum vom Untercenoman bis Mittelconiac dar, während die Erosionsreste zwischen Tharandter Wald und der Dippoldiswalder Heide lediglich noch die Kreidebasis (Mittelcenoman bis tieferes Unterturon) enthalten. Paläogeografisch sind letztere als zur Tethys entwässernde Flusstäler und während der Obercenoman-Transgression morphologisch reich gegliederten Insel- und Untiefenzonen von Bedeutung. Die als Niederschöna Formation bezeichnete terrestrische Kreide besteht hier aus fluvialen Konglomeraten, Tonen, Sandsteinen und Siltstein-Tonstein-Wechselschichtungen. Die marine Kreide im Untersuchungsgebiet ist in der Oberhäslich Formation sandig und in der Dölzschen Formation sandig-schluffig ausgebildet.
 

 

 

 

Legende zu Abbildung 2

Beschreibung nach den Originalkarten

      

Stratigrafie, Bemerkung

gestreift

Plänersandstein (Stufe der Ostrea carinata)                         

 

Dölzschen Formation

fein gepunktet

Unterer Quadersandstein (Stufe der Ostrea carinata)

 

± sandige Bildungen der Niederschöna, Oberhäslich und Dölzschen Formation

Linsen und unterbrochene Strichlinien

Tone und pflanzenführende, z.T. kohlige Schiefertone und Sandsteine (Crednerienschichten)

 

Niederschöna Formation

CC

Exogyrenbänke im unteren Quadersandstein

 

Oberhäslich Formation

SS

Serpula-Sande im unteren Quadersandstein

 

Dölzschen Formation (Blatt 80 untere Mitte)

dick gepunktet

Kiese und konglomeratische Sand-steine an der Basis des unteren Quaders (Grundschotter)

 

Niederschöna Formation (Grundschotter)

einzelne dicke Punkte

lose Quarzgerölle im tonigen Lößlehm

 

Lößlehm: Jungpleistozän, Weichsel-Kaltzeit (eQW)
Gerölle: umgelagerte Grundschotter und Reste von Elster-1-Schmelzwasserbildungen (gfQE1), neben Quarzen und Kieselschiefern treten gerundete Landberg-"Basalte", Tharandter-Wald-Rhyolithe, Bobritzscher Granite, Halsbacher Korallenachate, Feuersteine (Flint), Plänersandsteine sowie Sandsteine der Niederschöna und Oberhäslich Formation auf (T. GÖHLER, 2006)


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